Tag 9 – Mi, 20.01.21

Tag 9 – Mi, 20.01.21

Ich schlafe schlecht und wenig und wache zu früh auf.

Bis Tochter ihren ersten Onlineunterricht um 09:45 hat, bin ich Kuscheltierfinderin (Dramaaa), Krankenschwester (Sohn hat eine bakterielle Hautentzündung), Magisches-Baumhaus-Zerstörerin („Immer hälst Du uns vom SPIIIEEELEN ab!“) und, ach, was weiß ich denn noch alles.

Immerhin räumen sie die Spülmaschine vorm Frühstück aus.

Keine Ahnung, warum ich schon so früh am Morgen im peitschenden Befehlston durch die Gegend wusele. Ich mag mich selbst nicht.

Kurz vor dem Call der Tochter, schauen wir uns noch die tägliche Grußbotschaft der Lehrerin an. Da hat die doch tatsächlich das Klassen-Kuscheltier „animiert“ und von ihm eine Grußbotschaft online gestellt. Toll! Crazy! Ich mein, sie hat ja sonst nix zu tun. Nicht! 😉

Tochter macht dann ihren Call, Sohn sitzt mir gegenüber und ist nicht so wirklich motiviert, der Drucker tut es nicht (Uuups, das Papier ist nur alle %-), mein Outlook stürzt ab, mein Stresspegel steigt.

Mir fällt ein, dass Frank um 14:00 Uhr tatsächlich einen Kunden hier vor Ort hat (mit Abstand naturellement). Und dass die Kinder/wir hier seit dem Wochenende nicht aufgeräumt haben. Wochenends ist das Büro ja unser erweitertes Wohnzimmer…

Tochter kommt ganz glücklich vom Call rein und erzählt, dass sie sogar noch SchnickSchnackSchnuck gespielt haben. Ihre Augen strahlen. Ich gucke sie an und merke, dass ich gedanklich komplett woanders bin und mir wünsche, dass sie mich in Ruhe lässt.

Eigentlich wollte ich nach 12:00 Uhr mit den Kindern zusammen, wenn die beiden mit ihren Aufgaben durch sind, das Büro aufräumen. Putzen, desinfizieren, Corona-Vorgaben und so. Das geht jetzt aber nicht, weil wir um 12:05 beim Kinderarzt sein müssen.

Parallel versuche ich einen Lieferanten zu erreichen, dessen Support wir dringend benötigen. Mails an Kunden bzgl. der abgesagten Workshops zu schreiben.

Sohn wird immer unruhiger. Ich genervter. Ich kann mich nicht konzentrieren!

Er fängt wieder an zu jammern, wird lauter, schreit irgendwann „Ich halte das nicht aus, das juckt/brennt so!“ Ich schicke beide nach oben, setze sie vors iPad, damit Sohn aus diesem Tunnel rauskommt und die Entzündung vergisst. Schnell noch der Lehrerin eine Entschuldigung mailen, dass er am Mathe-Call gleich nicht teilnehmen kann.

Schreibe noch ein paar Mails, fange unter Hochdruck an, aufzuräumen und zu putzen und fahre mit den Kindern zum Kinderarzt. Wie vermutet: bakterielle Entzündung, antibiotische Salbe muss drauf, ich hoffe, die wirkt schnell!

Auf dem Weg nach Hause merke ich, dass ich NULL bei meinen Kinder bin, sondern ganz woanders. Dass ich heute im Funktionieren-komme-was-will-Modus bin. Komme aber gleichzeitig, obwohl ich es merke, aus der Nummer nicht raus. Kann mich nicht runterfahren.

Wieder zuhause räume ich weiter das Büro unten auf, jaaaa, wir haben wirklich viel Unordnung am Wochenende gemacht. Frank kommt runter und hilft mir, ist aber nicht ansprechbar. Er ist schon gedanklich im Termin.

Ich gehe nach oben. Boaaa, sieht die Wohnung aus.
Augen zu, nicht hingucken.

Pflaster/Verbandswechsel bei Sohn, er wird wieder laut, weil’s juckt, ZACK! vorn Fernseher. Abends schreibe ich der Lehrerin, dass er heute nicht wirklich viel gemacht hat und leider viel Fernsehen geguckt hat.

Immerhin kann ich noch was arbeiten.
Mir fällt ein, dass Sohn’s Mappe immer noch nicht aufgetaucht ist, schreibe deswegen Emails. Gegen 16:00 Uhr „zwinge“ ich die Kinder noch ein paar Aufgaben zu machen. Mehr schlecht als recht mit gegenseitigen Anmotzen sitzen sie hier…. Ich gebe es auf.

Die beiden spielen weiter mit ihrem magischen Baumhaus, bis die Entzündung sich wieder meldet, Ablenkung: Fernseher. Dann Abendbrot, ab ins Bett.

Nach dem Gute Nacht sagen, überlege ich, gehe nochmal zu ihnen rein und sage: „Hey ihr beiden, sorry, dass ich heute so motzig war. War ein doofer Tag mit mir heute. Morgen mache ich es besser!“

Der Tag war arbeitstechnisch gesehen – echt gut. Ich hab einiges geschafft.

Ansonsten würde ich mir heute den Award „Schlechteste Mama des Tages“ verleihen. Aber vielleicht kann mich ja heute noch jemand toppen? 😉

Ich gehe in die Badewanne.
Ausspannen, runterkommen, Tach reflektieren.

Morgen ist Weltknuddeltag.

Gute Nacht!

Weiter zu Tag 10.

Judith

Künstlermanagerin, Lebensgestalterin, Familienmanagerin

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