Lockdown-Tagebuch
Über euch
Wie geht es euch? Sieht es bei euch genauso so aus?
Besser? Schlimmer?!
Wer mag: schreibt hier unten in den Kommentaren in ein paar Sätzen von eurem Alltag?
Mehr erzählen mehr!
Und gerne auch, wie euch der Blog gefällt.
Ach ja, denkt dran, WER JAMMERT, VERLIERT! 😉
Versucht hinter jedem Mist, was Gutes zu finden!
Hallo Judith,
danke, dass Du dieses Tagebuch begonnen hast. Ein schönes, befreiendes und belohnendes Projekt. Das kann ich sagen, da ich schon vor über 20 Jahren mit so etwas begonnen habe, das man heute Blog nennt. Erinnerst Du Dich an Lakenludwig?
Mein Lockdown sieht anders aus als Deiner. Jeder hat da seine eigene Geschichte zu erzählen, denke ich. Der erste Lockdown hat mich voll aus dem Hamsterrad geworfen – von 100% auf 20%, entsprechend meiner Kurzarbeitsregelung. Das war so, als hätte mir jemand einen Stock in die Fahrradspeichen gesteckt. Dementsprechend bin ich auch erstmal hingefallen, wusste nicht mehr, wer oder was ich bin, nur, dass ich ein Problem habe. Ich musste mich neu sortieren – und gottseidank ging es so ab Juli ja auch insgesamt wieder aufwärts.
Der Sommer war ganz wunderbar und ich habe gemerkt, wie meine Energie und Lebensfreude zurück kehrten. Klar, einige Änderungen in meinem Leben waren nicht zu vermeiden, aber ich sah statt Verlust nur noch Pluspunkte und das sprichwörtliche „grüne“ Licht: Go! So kam es zu einer Fülle von Plänen, von denen ich die sinnvollsten umgesetzt habe. Neues Auto, Wohnung umgestalten, zweites Terrarium, Urlaub, Hund usw.- im Frühling war ich von diesen Vorhaben meilenweit entfernt. Nur die rote Badewanne habe ich mir – zum Glück – nicht gegönnt. Gut, dass ich mir da auch selbst irgendwann eine Grenze gesetzt habe.
Mein Arbeitgeber ist immer noch in Kurzarbeit und wird es auch noch einige Zeit bleiben. Die neu gewonnene Freiheit mit vielen Sportmöglichkeiten (bei mir sind es 4-5 feste Zeiten in der Woche), Freizeitaktivitäten (selten bin ich so gerne ins Kino gegangen) und sozialen Treffen wurde dann im November wieder genommen. Seitdem hat sich mein Leben auch wieder deutlich eingeschränkt. Mal kann ich gut damit umgehen, mal kotze ich mich vor lauter Antriebsschwäche selbst an.
Die wenigen Kontakte, die ich habe, genieße ich dann umso mehr. Neben meiner Familie sind das ein oder zwei Handvoll Leute, mit denen ich mich unregelmäßig treffe und so verrückte Sachen machen wie Wandern. WANDERN. Mein 18jähriges Ich würde jetzt Tränen lachen. Aber auch völlig profane Dinge wie Einkaufen sind plötzlich nicht mehr nur eine lästige Pflicht in der knappen Freizeit, sondern fast so etwas wie ein mondäner, gelassener Bummel durch die Regale. Was eindeutig zu kurz kommt, ist Sport. Oder Bewegung allgemein. Meine neue (!) IWatch lobt mich nur noch 2-3 mal in der Woche. Als ich im September / Oktober eine Woche auf Santorini war, drehten alle Kreise täglich durch. Ich bin einfach ein bequemer Mensch. Oder besser: Wenn ich ruhe, dann ruhe ich. Wenn ich irgendwann in Bewegung bin, dann will ich mich gar nicht mehr hinsetzen – weil ich weiß, wozu das führt.
Dementsprechend gehe ich jetzt, mit den letzten Sonnenstrahlen, auch etwas joggen. Um meinen Schweinehund auszutricksen, gehe ich nicht mehr in den Wald um die Ecke, sondern steige ins Auto, fahre zum Sportplatz und drehe dort meine Runden. Letzten Samstag waren es 22, am Anfang höchstens fünf. Das motiviert. Ansonsten ist der Januar ja reich an TV-Trash-Formaten, die ich liebe. Erst DSDS, dann der Dschungel – da bin ich selbst als Single im Lockdown gut unterhalten. Und irgendwann geht ja nicht nur die Sonne wieder auf, sondern wir dürfen auch wieder in die Freiheit. Bis dahin heißt es: Geduldig bleiben und das Beste aus der Situation machen.
Liebe Grüße aus Bergisch Gladbach!
Ming Leev,
danke für diesen phänomenalen Anfang hier!
Möge sich kein andere/r davon abschrecken lassen, weil so gut. 😉
Du solltest auch schreiben.
Und danke für Deine Ehrlichkeit und Offenheit.
Das mit der roten Badewanne musste mir noch persönlich erläutern, So was gibt es echt?
Naja, ich hab da so ne Idee für Dich, bequatschen wa dann.
KNUTSCHA, Deine Judith
Liebe Grüße nach Hürth, und nach Bergisch Gladbach! Vielen Dank für das tolle Kommentar aus einer ganz anderen Sichtweise. Jeder hat Dinge in seinem Alltag zu stemmen und auch wenn vieles gleich ist ist doch irgendwie alles anders. Ich freue mich viele weitere Kommentare zu lesen und natürlich täglich in Judiths Blog zu schauen. Ganz oft erkenne ich unseren Alltag wieder. Obwohl wir doch so unterschiedlich strukturierte Haushalte sind! Ich befinde mich zur Zeit auch in Kurzarbeit, und bin ehrlich gesagt nicht traurig, da es unser Homeschooling zu Hause mit 3 Kindern entspannt. Wenn man von Entspannung sprechen kann, wenn man einen Tag in der Firma arbeitet und einen Tag von zu Hause. Halte durch – Wir schaffen das!
Meine Liebe! Danke! 🙂
Sehe ich genauso. So unterschiedlich, so gleich.
Und ich bin ehrlich gesagt auch froh, dass Du in Kurzarbeit bist. 😉 Das was Du im ersten Lockdown geleistet hast… Hut ab!
Danke für Deine Feedback! Drück Dich, Deine Judith
*werden wir uns jemals wiedersäääähäään?! dramatisches schluchzen %-)
Liebe Judith,
danke für Deinen Block, der macht soviel Mut und noch vieles mehr! Ich werde auf jeden Fall dran bleiben !
Obwohl ich mit meiner Tochter, die gerade im Abi-Streß ist, nicht homeschooling aktiv betreibe (könnte ich auch gar nicht mehr, hab keinen blassen Schimmer von den Themen ;)), lese ich Deinen Block sehr gerne und kann mitfühlen.
Ich frage mich nur, wofür meine Tochter im Lockdown zur Zeugnisausgabe in die Schule kommen mußte…kennen die keine Post???? Finde ich, ehrlich gesagt, unfassbar, auch die Klausuren, die sie in der Schule schreiben mußte (im Lockdown)….15-20 Schüler und im privatem Bereich darf man nur einen Kontakt haben????Wie unterschiedlich sind die Regeln????
Natürlich fühle ich auch mit Dir, als „ehemalige“ Künstlerin, was das alles für Dich bedeutet….
Und ich fühle auch für alle anderen Künstler mit!
Ich habe das Privileg, eine andere Berufung aufgebaut zu haben, die jetzt gerade auch gefragt ist und ich Menschen helfen kann. Als Therapeutin muss ich sagen, dass ich sehr dankbar bin.
Ich hoffe, wir haben nochmal ein Online-Meeting mit unserer bezaubernden Truppe, die schon so vieles mitgemacht hat und trotzdem noch in Kontakt ist, das finde ich wirklich außergewöhnlich . DANCE!!!!
Mach so weiter, liebe Judith!!!
Ich umarme Dich, fühl Dich gedrückt!!!
Sindy
Liebe Sindy,
danke für diese tolle Rückmeldung! 🙂
Mein Patenkind Emil ist ja diese Woche hier, um mich zu unterstützen… Und bereitet sich mal eben nebenbei auf sein anstehendes Abitur vor. Ich bin sehr beeindruckt (Arbeitsweise, etc.) und gleichzeitig bedrückt. was den diesjährigen (und letztjährigen!) Abiturienten abverlangt wird.
Ich wünsche Deiner Tochter gaaaanz viel Erfolg! 🙂
Und ja, Du kannst froh sein, dass Du einen neuen beruflichen Weg eingeschlagen hast. Und der jetzt auch noch trotz (oder wegen 😉 Corona funktioniert.
Was mir tatsächlich als einiziges WIRKLICH fehlt, sind meine Freundinnen. Statt einem gemeinsamen Online-Meeting würde ich am Liebsten mit uns Tanzmädels ein Wochenende ins Trainingslager fahren und tanzen, tanzen, TANZEN!
Drück Dich! Deine Judith
AAAAHHHH Judith, das machen wir, wenn es wieder geht!!! Weil…. darum geht es doch in dieser Krise, was ist uns wirklich wichtig und was fehlt uns? Ich höre Dich „tatsächlich“ sagen 😉
Dann werden wir ein Presstisimo-Reunion-Trainingslager starten und wir werden alle lachen, weil wir sehen, was wir doch noch können oder vielleicht nicht mehr können…und was auch nicht schlimm ist, weil wir Erfahrungen und noch viel mehr Gefühl in den Tanz bringen können.
Das würde mich sehr freuen. Da hätte ich sehr viel Lust drauf!
Vielleicht bis morgen. Ich werde es versuchen. Und danke für Deine Wünsche an meine Tochter!
Wie geht es Emil?
Fühl Dich gedrückt!
Sindy