Tag 30 – Mi, 10.02.21

Tag 30 – Mi, 10.02.21

Früh am Morgen kommt erst Sohn zu uns ins Bett geklettert, kuschelt sich ganz eng an mich und erzählt mir von seinem – eeecht doofen! – Alptraum. Kurze Zeit später kommt Tochter hinterher.

Tochter kuschelt sich auf meine andere Seite und schläft wieder ein. Sohn ist unruhig. Verständlicherweise. Wir flüstern noch ein bisschen, dann frage ich ihn, ob er nicht auf dem iPad ein Hörspiel hören will. Will er.
Ich döse auch nochmal ein.

Als ich aufwache ist Tochter auch weg.
Ich liege im Bett und sehe die kommenden Minuten/Stunden vor mir.
Hmmm… Ich will das nicht.

Ich gehe zu den Kindern rüber, die jetzt zusammen ein Hörspiel hören und kuschele mich zu ihnen ins Bett. Erzähle ihnen von meiner Unlust, von meiner mangelnden Energie, dass ich Angst habe, dass wir uns jetzt gleich wieder streiten, weil ich sie bitte, sich anzuziehen und die Spülmaschine auszuräumen, während ich Frühstück mache und mich dusche… Tochter fängt was sofort an zu quengeln:
„Ich will aber nicht! Immer machst Du unsere schöne Zeit kaputt!“
„Siehst Du, das ist genau das was ich meine. Was soll ich denn bitte machen? Ihr habt Schule, das ist euer Job.“
„Das ist nicht mein Job!“ (Innerlich gebe ich ihr zu 100% recht.)

Ich frage sie, was wir jetzt machen sollen. Dass ich keine Kraft mehr für Kampf habe.
„Können wir nicht später lernen?“

Gute Idee, so machen wir es! Pinky Ehrenwort.

Die beiden stehen auf, ziehen sich an, frühstücken, Sohn liest Tochter aus seinem Buch vor, während sie die Spülmaschine ausräumt, Tochter nimmt an ihrem Online-Unterricht teil und geht dann nach oben, ab 15Uhr wollen wir zusammen Schule machen.

Jetzt habe ich tatsächlich kinderfrei, sitze alleine im Büro und mir fehlt die Energie, anzufangen.

Kurz checke ich die Nachrichten und lese das, was wir alle erwarten… Eine Verlängerung des Lockdowns um 4 Wochen.
*PFFF

Ich muss kurz weinen. Und im Selbstmitleid versinken.
(AAAAAARGH, ich jammere!)

Ich hoffe, dass die Schulen früher wieder öffnen… irgendwie.
Was das für „meine“ Künstler bedeutet… Reden wir nicht drüber. *sehrschwerertieferseufzer

Dann finde ich zwischen Tochters Aufgaben versteckt den Aufmunterungszettel von ihrer Lehrerin für uns Eltern… Meine Laune steigt sofort!
Das motiviert mich so sehr, dass ich mich aufraffe und doch noch ein paar Sachen erledigt bekomme. DANKE!

Nachmittags machen die Kinder mehr schlecht als recht ihre Aufgaben. Pinky Ehrenwort hin oder her. Dann mal wieder ne kleinegroße Eskalation meinerseits, ich bin einfach durch. Beim Abendessen reden wir darüber, den Kindern tut es leid, MIR tut es leid. Wie oft habe ich mich in den letzten Wochen schon entschuldigt? Wie oft erklärt, dass mein Verhalten nicht okee ist? Ach, alles kagge.

Abends dann: Pressekonferenz, yippieh, Lockdown erst einmal nur bis 07.03., Grundschulöffnungen ab 22.02. mit Wechselunterricht. Schaun wa mal, was kommt…

DAS WICHTIGSTE des Tages: ich habe abends einen Videocall mit meiner Freundin Johanna. DAS WAR SCHÖN! Und tat echt gut, danke! :-*

Weiter zu Tag 31.

Hier noch ein wunderschönes Foto von meinem Stressherpes.
Schön sein kann ich!

Judith

Künstlermanagerin, Lebensgestalterin, Familienmanagerin

1 Comment

  1. Schwesterherz, Du kannst natürlich auch nur über meine Texte schmunzeln, aber dennoch, probier mal …
    „Die Spülmaschine ist voll“, „Ich hab Lust auf Frühstück“
    … statt …
    „Zieht Euch an“ „Räumt die Spülmaschine aus, während ich Frühstück mache“
    … und lass Dich gleiten durch das, was folgt.

    Zum Beispiel hätte Dein Morgen auch so ablaufen können:
    Du wachst auf und gehst Dich duschen. Dann willst Du Frühstück machen, aber die Spülmaschine ist voll und Du brauchst das Geschirr.
    Also gehst Du zu den Kindern und sagst: „Ich will Frühstück machen, aber ich brauche das Geschirr aus der Spülmaschine“. Die Kinder haben keinen Bock, weil Sie Ihr Hörspiel hören wollen. Also nimmst Du Dir einen Apfel, setzt Dich an Deinen Laptop und machst Deine Arbeit oder liest die erhellenden Posts von Deinem Bruder 🙂

    Irgendwann kommen die Kinder: „Muuuuttii, was ist jetzt mit Frühstück?“ Du sagst: „Ja, ich brauch das Geschirr aus der Spülmaschine.“ und beschäftigst Dich weiter mit Deinem Laptop. Irgendwann kommen die Kinder und sagen: „Spülmaschine ist ausgeräumt“. Super, dann kannst Du ja endlich loslegen 🙂

    Denk mal an alle diese Dinge, von denen Du glaubst, dass Du andere davon überzeugen musst sie zu tun. Überleg Dir mal, was passiert, wenn Du das einfach lässt.

    Gib’s auf, gib’s auf, Schwester. Hol Dir den Wald ins Haus und lass ihn wachsen.
    Kuss, Kuss, Nils

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